Einzigartiger Lebensraum und spannende Zeitreise

Die Stadt Wilhelmshaven hat ihren Gästen viel zu bieten. Direkt am Südstrand können Besucher in der brandneuen Ausstellung im Wattenmeer Besucherzentrum einen einzigartigen und unbedingt schützenswerten Lebensraum kennenlernen. Und wer sich für Geschichte interessiert, der kann in der Jadestadt eine Zeitreise unternehmen. Ausgestattet mit Virtual-Reality-Brillen geht es direkt zurück in die Kaiserzeit oder in die ersten Nachkriegsjahre.

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er schon immer mal wissen wollte, wie es ist, direkt unter einem riesigen Pottwalskelett zu sitzen, der sollte einen Ausflug nach Wilhelmshaven machen. Denn dort, im erst vor Kurzem neu eröffneten Wattenmeer Besucherzentrum, kann man genau das erleben. Das Nationalparkhaus präsentiert sich auf mehr als 2000 Quadratmetern Fläche auf drei Etagen mit einer komplett neuen Ausstellung.

Die Decke zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Stock wurde geöffnet, damit dort das große Walskelett, das bereits seit Jahren in Wilhelmshaven ausgestellt wird, aus der ersten Etage ins Erdgeschoss abtauchen kann. Der Wal war einst auf der Insel Baltrum gestrandet.
Die Ausstellung rund um das Thema Meeressäuger wurde neu konzipiert. „In den letzten zehn Jahren sind schließlich viele neue Erkenntnisse hinzugekommen“, sagt die Leiterin des Besucherzentrums, Dr. Juliana Köhler.

Im Jahr 2016 sind Pottwale an der hiesigen Küste gestrandet. In ihren Mägen wurde viel Plastikmüll gefunden. „Das ist leider auch ein großes Thema“, erklärt Köhler. Die gesamte Ausstellung ist als Rundgang konzipiert und nach Themen gegliedert. Die Besucher werden vieles erfahren über Zugvögel, Wattbewohner oder Küstenschutz.

Es gibt viele beeindruckende großformatige Bilder, Filme, multimediale Spiele zum Mitmachen und Entdecken. Auch die Kulturgeschichte des Wattenmeeres spielt eine Rolle. In Grabekästen können die Besucher nach Schätzen suchen, die einst tatsächlich im Meer gefunden wurden.

Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des Salzwiesenraums. Ein Holzsteg führt durch eine Landschaft, die den Besucher glauben macht, sich tatsächlich direkt am Wattenmeer zu befinden. An Mikroskopen können die Gäste selbst zu Forschern werden. In einem Kriechtunnel nehmen Kinder die Perspektive eines Wattwurms an. Es gibt ein Wattlabor, ein riesiges Aquarium, eine Wand der Vielfalt, ein Gezeitenbecken und vieles mehr. Ein weiteres wichtiges Thema der Ausstellung ist der Klimawandel. Er bedeutet Lebensraumverlust und Bedrohung für Zugvögel.
Und wenn Sie schon einmal in Wilhelmshaven sind, dann unternehmen Sie doch gleich noch eine Zeitreise. Denn genau das wird ab Juli möglich sein. „Havenspuren“ heißt die neue Stadtführung, die es in dieser Art bisher nur in wenigen deutschen Städten gibt. Die Gäste können tatsächlich in die Kaiserzeit und in die Zeit direkt nach dem zweiten Weltkrieg reisen. Um das erleben zu können, müssen Sie sich eine VR-Brille (Virtual Reality) aufsetzen und tauchen sogleich ein in eine andere Welt, die mit Hilfe von alten Bildern erschaffen wurde.
Sie erleben den Trubel vor dem Werfttor kurz vor Dienstbeginn. Eine Straßenbahn rattert durch die belebte Innenstadt. Wasserflugzeuge starten und landen zwischen zahlreichen Schiffen. Wachablösung am Stationsgebäude. Matrosen demonstrieren.
Die Teilnehmer suchen insgesamt sechs Stationen in der Stadt auf, wie etwa den Bontekai oder das Werfttor vor dem Marinearsenal. An diesen Orten erleben sie fiktive Szenen genau dort, wo sie sich tatsächlich so oder ähnlich abgespielt haben könnten. Sie können sich in der virtuellen Umgebung bewegen, sich umschauen und entdecken, was rechts und links oder auch hinter ihnen geschieht. Ein beeindruckendes Erlebnis.

Der größte und bedeutendste Marinestandor t DeutschlandsHarte Prüfung auf dem Meeresboden