Hätten Sie’s gewusst? Wilhelmshaven ist der größte Standort der Bundeswehr und auch der größte Standort der Deutschen Marine.
D
er Standort umfasst acht Marineanlagen, in denen mehr als 30 Bundeswehrdienststellen zu Hause sind. Exemplarisch gehören das Bundeswehr- Logistikzentrum, die logistische Schaltstelle aller drei Teilstreitkräfte – Heer, Luftwaffe und Marine – sowie Dienststellen wie das Marineunterstützungskommando, Marinearsenal, Marinemusikkorps Wilhelmshaven, Feldjägerregiment und viele weitere dazu. Auch Teile des Zentrums für Cybersicherheit in der Bundeswehr sind am Standort untergebracht.
Wichtiger Standort der regionalen Wirtschaft
In Wilhelmshaven ist mit der Einsatzfl ottille 2 der größte Verband der Deutschen Marine stationiert. Die Aufgaben der 26 Besatzungen
und 20 Schiffe der Flottille sind vielfältig – vom multidimensionalen Gefecht, U-Bootjagd, Verbandsfl ugabwehr bis hin zu militärischen Stabilisierungseinsätzen und vielem mehr. Allein die Einsatzfl ottille 2 besteht aus knapp 4200 Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeitern. Am Standort Wilhelmshaven haben insgesamt 8500 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiter ihre dienstliche Heimat. Stetige Investitionen in die Infrastruktur und Liegenschaften machen den Standort auch zu einem wichtigen Auftraggeber für die regionale Wirtschaft. Nicht zu vergessen die enorme Bedeutung für den Arbeitsmarkt.
In Wilhelmshaven, dem einstigen Kriegshafen der Kaiserlichen Marine, stellte die Bundeswehr mit der Wiederbewaffnung ab 1956 wieder eine Marine auf. Von hier aus gehen Schiffe in den weltweiten Einsatz. Der Marinestützpunkt „Heppenser Groden“ (auch 4. Einfahrt genannt) ist der Heimathafen und die logistische Drehscheibe der Einsatzflottille 2. Aufgrund seiner Größe und der Hafenanlagen ist der Stützpunkt charakteristischer Bestandteil der Stadt. Das Marinestützpunktkommando Wilhelmshaven ist für die Sicherstellung des gesamten Kasernen- und Hafenbetriebs einschließlich Bewachung und Absicherung der Liegenschaft verantwortlich. Das Marinearsenal sorgt dabei für die ständige Einsatzbereitschaft der schwimmenden Einheiten.
Die Seestreitkräfte der Bundesrepublik waren von Beginn an fest in die NATO eingebunden. Bis heute versteht sich die deutsche Marine zuallererst als Bündnismarine. Das 21. Jahrhundert ist stark maritim geprägt. Deutschland ist als Exportnation von freien und sicheren Seewegen abhängig. Die Marine leistet weltweit und 365 Tage im Jahr wesentliche Beiträge zur Landes- und Bündnisverteidigung, wie auch im Rahmen der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung. Schon immer hat sich die Marine an den ständigen NATO Verbänden beteiligt und setzt dieses auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in der Ukraine unvermindert fort.
Zuletzt war die Marine an vielen verschiedenen internationalen Einsätzen beteiligt. Darunter die Piratenjagd am Horn von Afrika, die Rettung von schiffbrüchigen Flüchtlingen im Mittelmeer, Verhinderung von Waffenschmuggel in den Libanon. Seit der Russland-Ukraine-Krise verstärken die NATOPartner ihre Anstrengungen in der Landesund Bündnisverteidigung. Für die Marine bedeutet das mehr Präsenz in der Ostsee und im Nordatlantik. Insgesamt soll die Reaktionsfähigkeit der ständigen NATOEinsatzverbände an der Nordfl anke gestärkt werden. Aus Wilhelmshaven liefen dazu kürzlich erste Schiffe zum Einsatz aus.