VON VERSUNKENEN DÖRFERN IM WATT |
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© Frank Brüling Das Museum „Leben am Meer“
in der Peldemühle in Esens
Da sich in einem der Zähne eine
Kerbe befi ndet, kann man davon
ausgehen, dass Bensi oft genäht
hat. Die Kerbe entstand wohl durch das
wiederholte Abbeißen des Nähgarns“, verrät
Axel Heinze, wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Museum „Leben am Meer“ in der Esenser
Peldemühle, während einer Führung.
„Bensi“ ist im 1. Stock der 1850 erbauten
Mühle zu fi nden. Das Skelett, welches in den
1990er-Jahren im Watt zwischen Spiekeroog
und Ostbense gefunden und geborgen
wurde, bildet quasi das ostfriesische Äquivalent
zur bekannteren „Ötzi“-Mumie. „Die
Bergung des Skeletts geschah seinerzeit unter
immensem Zeitdruck, da ja das nächste
Hochwasser nahte“, ergänzt Museumsleiterin
Anke Kuczinski, die direkt auf zwei weitere
Glasvitrinen deutet, in denen weitere Skelette
ausgestellt werden, nämlich das eines
wenige Monate alten Babys und das eines
Hundes. Wie auch „Bensi“ wurden diese
Skelette gefunden, wo sich in der Vergangenheit
das Dorf Otzum befand – mitten im
heutigen Nationalpark Wattenmeer.
Doch das Museum beherbergt noch
weitere interessante Exponate: In der
nachgebauten Uhrenwerkstatt von „Hansi
Tick Tack“ gibt es Zeitmesser aus früheren
Zeiten zu entdecken, während die Abteilung
für Stadtgeschichte zeigt, wie die Bärenstadt
Esens im Mittelalter aussah. In den
oberen Geschossen, die übrigens einen
tollen Ausblick ermöglichen, befi nden sich
Ausstellungen zum Leben auf der Geest
und in der Marsch. Informatives zu den
„Pingo“-Ruinen und wechselnde Sonderausstellungen
runden das Programm ab. Das
Museums-Team bietet zudem Führungen
und GPS-Missionen, bei denen man Esens
auf spannende Art und Weise kennenlernen
kann. Auch zu Aktionstagen wie – natürlich
– dem bundesweiten Mühlentag und am
„Tag des offenen Denkmals“ lassen sich die
größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeiter des
Museums stets etwas einfallen.
www.leben-am-meer.de
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